Freitag, 28. November 2014

Wieder unterwegs

Zuhause – in München – erscheinen mir zwei Wochen meist wie ein Wimpernschlag, gerade begonnen, schon vorbei!
Jetzt bin in gerade vor zwei Wochen losgefahren und es erscheint mir, als wäre ich schon lange, lange unterwegs.


Die gemütliche Anreise durch das spätherbstliche Südfrankreich, meine Seereise von Sète nach Tanger-Med, die erste Übernachtung am Atlantik in Moulay Bousselham ….. 
das hat wieder den Rhythmus vorgegeben, in dem ich die nächsten Monate verbringen will. Alles mit Ruhe – mit Zeit zum Schauen und Genießen.

Für 3 oder 4 Nächte wollten wir in Essaouira halt machen. Erst war ich ein wenig traurig, weil der Campingplatz für ein Bauvorhaben recht unschön verstümmelt worden ist. Dann aber sah ich die Katzenschar – wie immer vom Personal des Platzes geliebt und gefüttert und von manchen Touristen verabscheut – und fühlte mich unter den windschiefen Platanen gleich wieder daheim.



Im Hafen der Stadt – quirrlig und wunderbar für die Fotojägerin – sah ich, wie schwere Holzboote mit bloßer Männerkraft aus dem Hafenbecken gezogen wurden.


Einige japanische Touristen hatten Glück, dass sie dabei nicht „unter die Räder“ kamen.  Es stellte sich heraus, dass dies die Vorbereitung auf das Herannahen des zweiten großen Sturmtiefs dieser Woche war.



 Nachdem im Süden Marokkos über 40 Menschen durch die Regenfluten ums Leben gekommen waren und viele Straßen und Brücken zerstört worden waren, wappnete sich das Land gegen die zweite Welle. Dabei hatte man noch vor kurzem im Freitagsgebet in allen Moscheen des Landes um Regen gebetet. Das Wünschen hat geholfen!


Wir jedenfalls haben beschlossen, auf dem ziemlich sicheren Campingplatz von Essaouira das Unwetter abzuwarten und erst in einigen Tagen weiter Richtung Süden zu fahren. In einer Regen- und Windpause heute Mittag waren wir im Städtchen, haben die Brandung am Hafen bestaunt, den Gläubigen vor der überfüllten Moschee beim Beten zugesehen





und dabei ein wunderbares Crêpe mit Honig gegessen. Jetzt tost der Sturm ums Wohnmobil und ich fühle mich so wohl wie in Abrahams Schoß.

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